Im folgenden möchte ich Ihnen den wahrscheinlich besten und einfachsten Narzissmus-Test vorstellen, den "Narcissisitic Personality Inventory (NPI). Dieser Test ist in der Psychologie und Psychiatrie anerkannt.
Der Test enthält, anders als die DSM und ICD 10 Tests, keine Symptome und Anzeichen, sondern nur Aussagen und Kriterien. In diesem Selbsttest muss man einige Fragen beantworten, ohne viel nachzudenken, und je mehr man "Nein" geantwortet hat, desto unwahrscheinlicher ist es, dass man eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Es handelt sich um Fragen aus dem Alltag.
Lassen Sie uns also mit dem Test und den Fragen starten. Beantworten Sie einfach, ob die Fragen bei Ihnen im Alltag zutreffen, oder eher nicht.
Test-Aussage #1: Ich habe eine Natürliche Begabung, auf Menschen Einfluss zu nehmen. ODER Ich kann weniger Einfluss auf andere Menschen einen großen Einfluss nehmen.
Test-Aussage #2: Ich weiß, dass ich jemand bin, wenn mir jemand ein Kompliment gibt, weil mir das alle sagen. Wenn mir jemand ein Kompliment macht, werde ich manchmal verlegen.
Test-Aussage #3: Ich bin am liebsten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Ich brauche keine Aufmerksamkeit und will sie auch nicht.
Test-Aussage #4: Ich glaube, ich bin etwas ganz Besonderes. Ich bin weder besser noch schlechter als die meisten Menschen.
Test-Aussage #5: Ich betrachte mich als sehr gute Führungspersönlichkeit. Ich bin nicht sicher, ob ich eine gute Führungspersönlichkeit bin.
Test-Aussage #6: Ich habe gerne Autorität über andere. Ich habe keine Probleme, Anordnungen zu befolgen.
Test-Aussage #7: Mir fällt es leicht, Menschen zu manipulieren und mag das. Wenn ich merke, dass ich Menschen manipuliere, gefällt mir das nicht so, weil ich ihnen ihre Freiheit lassen möchte.
Test-Aussage #8: Ich will etwas darstellen im Auge der Welt (Blitzlicht, Bewunderung und Anerkennung). Ich will einfach nur glücklich sein.
Test-Aussage #9: Macht ist mir sehr wichtig. Macht um der Macht willen, interessiert mich nicht.
Test-Aussage #10: Es macht mir sehr Spaß, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Mir ist es egal, ob ich im Mittelpunkt stehe oder nicht und wenn dann ist es mir eher unangenehm.
Test-Aussage #11: Meine Führungsrolle scheint immer anerkannt zu sein. Die Führungsposition inne zu haben, bedeutet mir nicht alles.
Test-Aussage #12: Ich möchte gerne eine führende Stelle inne haben. Es macht mir nichts aus, ob ich andere dominiere oder nicht.
Test-Aussage #13: Ich werde einmal eine bedeutende, wichtige Persönlichkeit werden oder bin es schon. Ich hoffe, dass ich erfolgreich werde, ich muss an mir arbeiten.
Test-Aussage #14: Ich besitze von Natur aus die Fähigkeit, andere Menschen zu führen. Menschen zu führen ist eine Fähigkeit, die einer langen Entwicklungszeit bedarf und nicht einfach so passiert.
Test-Aussage #15: Ich bin eine außergewöhnliche Persönlichkeit. In vielerlei Hinsicht bin ich genauso wie jeder andere Mensch auch.
Treffen diese Test-Aussagen zu, kann man sich eigentlich sicher sein, dass eine narzisstische Persönlichkeit vorliegt. Die Problematik ist jedoch auch, dass der betroffene ehrlich ist und das ist bei reflektierten Narzissten oft nicht der Fall.
Hier finden Sie 2 weitere Beträge über Narzissmus:
Narzissmus erkennen anhand einiger Kriterien im Alltag. Hier klicken.
Narzissmus verstehen. Hier klicken.
In der pathologischen Forschung wird eindeutig zwischen gutartigen und bösartigen Narzissmus unterscheiden. Diese Beiden Formen unterscheiden sich in dem Gegenstand, auf den ihr Verlangen (libido) bezogen ist. Beim gutartigen Narzissmus ist das Ergebnis der eigenen Bemühungen dieser Gegenstand, also zum Beispiel die eigenen Talente, Leistungen und Beruf. Die Talente, Leistungen und Berufe anderer sind in diesem Fall für Narzissten nicht existent oder sehr wenig wert. Bei der bösartigen Form des Narzissmus ist die libido auf sehr persönliche Gegenstände, wie eigener Körper oder auf Besitztümer, wie Gesundheit, Besitztümer oder auch Familie/Lebenspartner gerichtet. Diese Form des Narzissmus ist deshalb bösartig, weil Betroffene glauben, aufgrund ihrer Eigenschaften nicht mehr in einen Werteaustausch mit anderen treten zu müssen, und deshalb oft extrem ausbeuterisch sein können.