Nachdem wir uns in einem letzten Beitrag die Burnout Symptome und Anzeichen angeschaut haben, möchte ich in diesem Beitrag einmal genauer auf einen handfesten Burnout Test eingehen.
Definition und Klassifikation nach ICD-10 | |
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Z73 | Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung |
Das Burnout Syndrom kann man in 12 Stadien einteilen, wobei Stadium Nummer 1 die gesamte Problematik beschreibt. Folgende Erkenntnisse habe ich zu einem großen Teil aus dem Buch von Dr. Dr. Bonelli aus dem Buch Perfektionismus.
Starkes Verlangen oder Drang, sich selbst und anderen Menschen irgendwas beweisen zu müssen. Menschen mit einem Burnout sind nicht intrinsisch, sondern extrinsisch motiviert. Sie tun die Dinge (beruflich) nicht, weil sie es für richtig halten, sondern weil sie anderen (zb. dem Chef oder ihren Freunden) etwas beweisen wollen, um dabei zu sein und wertgeschätzt zu werden. Sobald wir genau das tun, sind wir bereits im Hamsterrad, denn andere Menschen (zb. der Chef) reagieren darauf und tendieren dazu, genau das aus Unwissenheit (oder Bosheit) auszunutzen.
Burnout ist also ganz klar in erster Linie eine Frage der Motivation. Tue ich Dinge aus intrinsischer Motivation (Liebe zur Sache) oder nur um damit (soziale) Anerkennung und/oder Geltungsstreben. Geld ist hier auch nicht wichtig, solange es nicht verdient werden will, um andere damit zu beeindrucken und dabei sein zu können. Burnout-Patienten sind also fast immer Perfektionisten.
Fritz Künkel, Psychoanalytiker, hat das sehr gut in Verbindung mit Burnout in "Sachlichkeit" und "Ich-Haftigkeit" eingeteilt. "Sachlichkeit"=Dinge, die getan werden müssen "Ich-Haftigkeit"=Einen Bezug zum Ich herstellen, wo keiner ist. Das Problem ist, dass man bei der Ich-Haftigkeit das eigene "Ich" zu sehr einbringt und zu wenig "Selbst-Bewusstsein". Die meisten Burnout Patienten verstehen diesen Kreislauf nicht, weil es ihnen an Selbst-Bewusstsein mangelt und geraten dadurch in einen Teufelskreis, der dann sehr schnell zum Burnout führt. In der Praxis sieht das so aus, dass Burnout-Patienten viel von ihren Problemen erzählen und dennoch glauben, zu wenig an sich selbst zu denken. Sie denken zu viel an sich, aber nur negativ, ohne es zu bemerken und wissen gar nicht, was sie wirklich wollen und was ihnen wichtig ist.
Aus dem Perfektionismus und Burnout kommt man am besten durch eine 4-Schritte-Psychotherapie raus, die die Stärken und Tugenden namens: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß bearbeiten.
Klugheit: Man muss seine Innere Geschichten und Dogmen erkennen. Die meisten sind relativ unbewusst. Ein Dogma könnte zum Beispiel sein: "Ich muss der beste Arzt im Krankenhaus werden." Wenn man diese Dogmen erkennt, kann man sie loslassen. Es geht also darum, Selbst-Bewusstsein aufzubauen und innere Blockaden zu erkennen.
Gerechtigkeit: Anerkennung der Stärken der anderen Menschen ohne Neid.
Tapferkeit: Selbst konfrontieren mit der eigenen In-Perfektion. Annahme der eigenen Mittelmäßigkeit und Fehlerhaftigkeit.
Maß: Das richtige zur richtigen Zeit tun und die Lebensführung zum positiven Verändern.