Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine der am stärksten untersuchten Therapieformen und (neben der Gesprächstherapie und der Rational-Emotive-Verhaltenstherapie) das am häufigsten angewandte psychotherapeutische Verfahren. Das liegt daran, dass das Prinzip dahinter, nämlich die Beobachtung und Veränderung der eigenen Kognitionen, statistisch betrachtet, die größte heilende Wirkung bei seelischen Problemen darstellt - auch, wenn es den meisten Betroffenen anfangs überhaupt nicht logisch vorkommt.
In der Coaching-, Spiritualitäts- Persönlichkeitsentwicklung- und Therapie-Szene existieren unzählige Methoden, sich selbst und sein Leben nachhaltig zu verändern. Manche Methoden funktionieren, manche weniger, manche nicht. Wer sicher gehen will, Probleme langfristig zu überwinden und Ziele zu erreichen, braucht sehr oft eine Kognitive Verhaltenstherapie.
Wie der Name bereits verrät, geht es bei der Kognitiven Verhaltenstherapie um die Umstrukturierung unserer Kognitionen.
Eine Kognition ist die Fähigkeit relevante Reize aus der Umwelt wahr zu nehmen und darauf mit Gedanken, Gefühle und Handlungen zu reagieren (Verarbeitung). Es ist die Schnittstelle zwischen Gehirn und Umgebung. Kognitionen umfassen also Einstellungen, Gedanken, Gefühle, Bewertungen und Überzeugungen. Liegt in diesem Bereich eine Störung (oder mehrere) vor, können daraus negative Gefühle, falsche Handlungen oder sogar Verhaltensstörungen und psychische Probleme entstehen. Auch unsere Ziele erreichen wir nicht, wenn in den dazu gehörigen Kognitionen Störungen vorliegen. Diese Interaktion läuft zum größten Teil unbewusst ab. Gibt es in diesem Prozess eine Störung können zum Beispiel Ängste, Depressive Verstimmungen oder negative Verhaltensmuster entstehen. Auch Ziele, die wir uns vornehmen, können wir langfristig nicht erreichen, wenn letzteres der Fall ist. Auch esoterische und spirituelle Konzepte haben damit was zutun. Auf der anderen Seite können wir sehr sehr viel im Leben erreichen, wenn wir lernen, unsere Kognitionen und Kognitiven Fähigkeiten in Einklang mit Reizen aus der Umgebung zu bringen. Auf diese Weise nehmen wir dann nämlich immer mehr Dinge auf, die uns glücklich und nicht unglücklich machen.
Was bei der Kognitiven Verhaltenstherapie weniger angegangen wird, sind die genauen Gründe für fehlerhafte Kognitionen. Oft sind es Dinge, die wir in frühen Zeiten unseres Lebens mitbekommen haben. Oder es sind Reize aus der Umwelt, die mehrfach auf uns eingeprallt sind, mit denen wir nicht umgehen konnten. Natürlich spielen auch genetische Veranlagungen eine große Rolle, inwieweit wir Dinge im Leben verarbeiten. In der Regel fällt es aber jedem Mensch schwer, Ereignisse aus der Kindheit selbstständig zu verarbeiten. Grund hierfür ist, dass wir Menschen in den ersten 10 Lebensjahren nichts oder nur sehr, sehr wenig von dem hinterfragen, was wir wahrnehmen.
Ziel einer Kognitiven Verhaltenstherapie ist es, im Hier und Jetzt deutliche Verbesserung der Probleme zu erzielen und die Wahrnehmung zum Positiven zu verändern. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass man durch das ständige Beobachten fehlerhafter Kognitionen und Hinterfragen die Auflösung dieser Mechanismen hervorruft.
Besonders eignet sich die kognitive Verhaltenstherapie zur allgemeinen Lebensberatung und zum Coaching von Mitarbeitern oder fremden Personen.
Ergänzend können auch Hypnose-Techniken eingesetzt werden.
Eine kognitive Verhaltenstherapie kann unter Umständen zwischen 10 und 150 Sitzungen andauern. In der Regel sind es aber 10-30 Sitzungen. Eine Sitzung dauert zwischen 45 und 60 Minuten.
Die meisten Menschen können an Problemen, die in ihnen negative Emotionen, wie Angst oder Ärger auslösen, nicht selbstständig arbeiten. Das liegt daran, dass man als Betroffener oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann und einen professionellen Ansprechpartner benötigt. Das könnte zum Beispiel ein Psychotherapeut, Heilpraktiker, Therapeut oder Coach sein. Selbst, wenn man als Betroffener stark genug ist, ist die Frage: Wie lange dauert es, alleine das Problem anzugehen und an die richtigen, hilfreichen Informationen zu kommen - ohne auf Fehlinformationen/Falsche Produkte, wie spirituelle Konzepte oder esoterische Bücher, rein zu fallen. Viele Menschen brauchen dafür Jahre oder sogar Jahrzehnte.
Mit einer kognitiven Verhaltenstherapie können wir:
Bei psychischen Problemen und Störungen wird die Kognitive Verhaltenstherapie von Psychotherapeuten durchgeführt. In diesem Fall wird sie meist von der Krankasse finanziert. Kognitive Verhaltenstherapien können aber auch Heilpraktiker und Coaches durchführen, die sich darauf spezialisiert haben.
Wenn eine Kognitive Verhaltenstherapie spürbar nicht funktioniert, können zum Beispiel unbewusste Konflikte vorliegen, wie eine Ich-Schwäche. In diesem Fall kann das Ich nicht vernünftige und realitätsgerechten Entscheidungen im Einklang mit Erfahrungen aus der Kindheit und den Forderungen der eigenen Triebe treffen. Wenn dadurch extreme Probleme entstehen, wird oft eine psychodynamische und tiefenpsychologische Therapie angesetzt. Diese Konflikte liegen oft bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen aber auch bei Straftätern und Schwerverbrechern vor.
Ziel dieser Therapien ist es, einen neuen Blick auf die eigenen Probleme, deren Bedeutung und Veränderbarkeit zu entwickeln. Dabei verändert sich die Wahrnehmung der Betroffenen massiv, was oft zu starken Veränderungen in der Lebensführung führt. Ziel ist es, durch neue Erfahrungen und Gefühle, die Auflösung unbewusster Konflikte herbei zu führen.
Beispiel für einen gängigen Konflikt: Abhängigkeit vs. Individuation.
Eine Psychodynamische oder tiefenpsychologische Behandlung wird nur bei starken psychischen Störungen von der Krankenkasse übernommen. Wer sich auf diese Weise verändern will und keine schweren seelischen Probleme hat, muss die Kosten selbst tragen oder sich einen Coach oder Heilpraktiker suchen, der sich darauf spezialisiert hat.
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