Frugalistisch leben bedeutet, auf sein Geld zu achten, jeden Monat viel zu sparen, um dann im Endeffekt sehr früh in Rente gehen zu können. Viele Frugalisten sprechen davon, dass sie mit unter 40 in Rente gehen wollen. Wie ich Frugalist wurde und bereits mit unter 30 in Rente gehen konnte, erfahren Sie hier auf diesem Blog.
Die Wahrheit ist nämlich, dass man im 21. Jahrhundert gar nicht Frugalist werden muss, um sich als ganz normaler Mensch ein passives Einkommen aufzubauen. Doch dazu gleich mehr. Schauen wir uns doch erstmal an, was Frugalismus heißt und was es bedeutet, zu den Frugalisten zu gehören.
Frugalisten sind oft Menschen, die nicht mehr 40 Jahre lang fünf Tage die Woche arbeiten wollen. Sie planen, mit Ende 30 oder Mitte 40 ihren Job zu kündigen. Leben wollen sie ab dann von dem Geld, was sie vorher zur Seite gepackt und vermehrt haben. Frugalismus bedeutet also den Minimalismus auf finanzielle Angelegenheiten anzuwenden. Für ihren Traum der finanziellen Freiheit leben Frugalisten besonders sparsam. „Frugal“ bedeutet auf deutsch übersetzt „einfach“, „bescheiden“, was eigentlich genau das beschreibt, was frugalistisch leben bedeutet.
Der Frugalismus wurde durch einen US-amerikanischen Blogger bekannt, der sich als „Mr. Money Mustache“ ausgibt. Seit dem wurde der frugalistische Lebensstil medial und im Internet extrem stark verbreitet und zählt heute zu einem der bekanntesten Money-Trends im deutschsprachigen Raum.
Anfänge des Frugalismus findet man jedoch schon im 16. Jahrhundert. Durch den Reformator Asketen Johannes Calvin bildete sich der Calvinismus heraus. Er war einer der ersten Gelehrten, der ein sparsamen Lebensstil propagierte, dessen Anhänger sehr sparsam lebten und diesen Lebensstil weiter verbreiteten. Die meisten dieser Menschen sind gläubig gewesen und erhofften sich, weniger Wohlstand in ihrem derzeitigen Leben, sondern eher im Jenseits. Um die Jahrhundertwende zum 21. Jahrhundert wurde das Thema in Zuge der Weltfinanzkrise wieder aufgegriffen. Damals gab es einen Trend namens „Financial Independence, Retire Early”, was auf deutsch „Finanzielle Unabhängigkeit und früher Ruhestand“ bedeutet. Nach Europa schwappte dieser Frugalist-Trend ca. 10 Jahre später, wobei er hier weitaus weniger ausgeprägt ist als in den USA. Das Motiv der Frugalismus Anhänger ist jedoch das gleiche: Man möchte das Rentenalter weit vor dem regulären Eintritt mit 65 bis 67 Jahren erreichen - am besten bereits vor dem 50. Lebensjahr.
Im Frugalismus geht unterm Strich um die Suche nach mehr Glück und Selbstverwirklichung durch finanzielle Flexibilität. Bei Frugalisten steht also folgende Frage im Mittelpunkt: Wie kann ich Privatvermögen aufbauen und schnellstmöglich selbstständig davon leben? Wie kann ich durch mehr finanzielle Unabhängigkeit mein Berufsleben mehr Freude bereiten?
Frugalisten geht es nicht ums Nichtstun, sondern um die Wahlmöglichkeit, entscheiden zu können, wie und wann sie arbeiten. Finanzielle Unabhängigkeit gibt ihnen die Freiheit, zu tun, was sie erfüllt und mehr Zeit für Hobby, Ehrenamt oder eine Selbstständigkeit zu haben. Wenn man Frugalisten fragt, was ihnen wichtig ist, würden die meisten nicht "Ruhestand" sondern finanzielle Freiheit antworten. Die meisten Frugalisten arbeiten in gut bezahlten Jobs, wie IT oder in Banken.
Manuela Werner wohnt mit ihrem Mann in einer kleinen, günstigen 2 Zimmer Wohnung in Berlin Marzan. Sie fahren beide mit dem Fahrrad zur Arbeit und kochen ihr Essen selbst. Manchmal holen Sie sich von der Arche oder aus Mülleimern verwertbare Lebensmittel, mit denen sie leckere Gerichte zubereiten. Wenn mal etwas im Haushalt kaputt geht, reparieren sie es selbst so lange, bis man es absolut nicht mehr verwenden kann. Wenn doch mal etwas gebraucht wird, kaufen sie es gebraucht, genauso wie ihre beiden Noname-Smartphones. Urlaub gibt es nur auf einem Camping-Parkplatz. Durchschnittlich geben beide zusammen nicht mehr als 1500 Euro aus. Das restliche Geld wird gespart.
Die Aussicht auf finanzielle Unabhängigkeit macht beide glücklich - ja es gibt ihnen sogar einen Sinn des Lebens. "Nachdem wir nunmehr ein Jahr frugalistisch leben ein Jahr umgesetzt haben, sind wir davon überzeugt, dass man viele vermeidbare Kosten des alltäglichen Lebens eines Erwachsenen gar nicht nötig sind. Keiner braucht jedes Jahr ein neues Smartphone. Niemand muss ständig sein Auto tanken, wenn der Job nicht weiter als 7 Kilometer entfernt liegt. Als Student kam ich auch mir wenig Geld zurecht, warum also jetzt viel mehr ausgeben?" Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass viele der vermeintlich unvermeidbaren Kosten des Erwachsenenlebens für ein erfülltes Leben gar nicht nötig sind.“
Manuela Werner und ihr Mann sparen derzeit ca. 60-70% ihres Einkommens. Das meiste Geld davon landet in Anlageprodukte, wie Aktien. Rund 70 Prozent von dem, was er als Programmierer verdient, investiert er in ein breit gestreutes ETF-Portfolio.
Das Paar plant, mit ungefähr 40 Jahren in Rente zu gehen. Dann wollen sie eine Weltreise unternehmen und etwas Neues ausprobieren. Vielleicht ein Buch schreiben oder selbstständig in ihrem Bereich werden - aber nur noch Aufträge betreuen, die ihnen gefallen.
Andere Frugalisten, die man im Internet finden kann, sind ebenfalls relativ gut verdienende Menschen und können einen großen Teil ihres Einkommens beiseitelegen. Wer weniger als 1500 Euro netto verdient, bekommt schnell Probleme damit, genug Geld pro Monat beiseite zu legen.
Warum will der Frugalist mit Ende 30 nicht mehr arbeiten? Kann es sein, dass wir die Arbeit als etwas ansehen, was nun einmal getan werden muss... oder freuen wir uns, dass wir diese Arbeit haben und nicht faul zuhause rumsitzen müssen? Diese Frage stellt sich mir sehr klar. Denn genau diese Einstellung kann depressiv machen, weil man dann nämlich nicht das beste aus seinem Leben im Hier und Jetzt macht. Im Gegenteil: Man spart ständig, gönnt sich nichts und dieses Mangel-Denken wird vielleicht sogar zu Problemen in anderen Lebensbereichen, wie Beruf oder Liebe, führen. Gerade als Mann möchte man sich selbst und seiner Frau auch mal einen schönen Urlaub oder ein Dinner am Wochenende gönnen. Wäre es nicht wünschenswerter, auf eine Tätigkeit hinzuarbeiten, die uns glücklicher macht und/oder mehr Freiheiten bietet?
Eine Gefahr, die ich beim Frugalismus sehe ist, dass es sich hier ganz klar um einen Trend handelt. Wie bei allen Trends ist eigentlich klar, wie er entsteht: Es ist eine Marketing-Kampagne die gezielt von einer Branche, wie zum Beispiel den Banken, gesteuert wird. Trend sind also meist nichts weiter als das Marketing für eine Branche. In diesem Fall muss man sich ganz klar die Frage stellen: Bringt mir es wirklich etwas, diesem Trend zu folgen, oder bin ich besser aufgehoben, andere Wege zu gehen, ein passives Einkommen aufzubauen? Wie bereits erwähnt, lohnt es soch meistens erst in Aktien zu investieren, wenn man wirklich Ahnung davon hat oder ein sehr großes Vermögen. Mit kleinen Beträgen, wie 5000 Euro an Aktien zu gehen, ist meiner Meinung nach viel zu gefährlich.
Gerade im 21. Jahrhundert gibt es viel bessere Möglichkeiten, ein passives Einkommen von 500-1500 Euro netto pro Monat aufzubauen, durch Geldinvestitionen. Heutzutage sind Aktien erst dann die beste Wahl, wenn man bereits ein Vermögen von mind. 100.000 Euro angehäuft hat. Zwei dieser Möglichkeiten stelle ich auch meinem Blog vor. Je nachdem, was besser passt, kann man dann nutzen und über die nächsten 10-20 Jahre umsetzen, um sich damit ein sicheres passives Einkommen aufzubauen.
Network Marketing: Aufbau eines passiven Einkommens durch Produkte, die in einer Vertriebsstruktur verkauft werden.
Online-Marketing: Direkter automatisierter Verkauf von Produkten, Dienstleistungen oder Seminaren über das Internet.